Neslihan Okcan
Buslenkerin aus Leidenschaft
„Ich liebe fahren! Und auch meine Kinder sind wahnsinnig stolz auf mich. Wenn ich mit dem 29A unterwegs bin, fahre ich direkt an unserer Haustür vorbei. Meine Kinder winken mir zu und haben mich auch schon gefilmt. Insgesamt ist meine gesamte Familie wahnsinnig stolz auf mich. Da weiß man einfach auch, dass man bei der Jobwahl etwas richtig gemacht hat", so die Buslenkerin.
Der Sprung ins kalte Wasser hat sich ausgezahlt
Am Anfang war auch Neslihan skeptisch, ob sie es jemals schaffen wird, so einen großen Bus durch die engen Gassen Wiens zu manövrieren. Aber mittlerweile weiß sie, das der Sprung mit über 40 ins kalte Wasser goldrichtige war: „Ich kann Frauen – egal woher sie kommen und welche Religion sie haben - nur dazu raten, über ihren Schatten zu springen. Was Männer können, können Frauen schon lange – sie müssen sich es nur zutrauen!“
Für die Zukunft wünscht sich Neslihan, dass es keinen Unterschied mehr macht, welches Geschlecht man hat. „Hier in der Busgarage fühle ich mich gut aufgehoben, alle sind supernett. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass sie zu uns Buslenkerinnen besonders freundlich und hilfsbereit sind“, so die Vollblut-Fahrerin.
Ausbildung neu gedacht
Ein Quereinstieg funktioniert im Fahrbetrieb besonders gut, denn die Ausbildung dauert nur wenige Monate. Weil aber in dieser relativ kurzen zeit viele Inhalte gelernt werden müssen, haben wir die Schulen im Rahmen unseres 5-Punkte-Programms um fünf Tage verlängert, um mehr Zeit zum Lernen zu schaffen. Bewerber*innen, deren Deutschkenntnisse für die Absolvierung der Ausbildung nicht ausreichen, können bereits vorab einen Deutschkurs besuchen. Dieser dauert zehn Wochen und findet in der Arbeitszeit statt. Wenn das Interesse vorhanden ist, organisieren wir auch eigene Bim-Schulen nur für Frauen.