Die Bauweise: Wir bauen minimal invasiv mit der Tunnelvortriebsmaschine
Ende September 2024 hat unsere Tunnelvortriebsmaschine Debohra die Arbeit aufgenommen. Sie gräbt sich vom Matzleinsdorfer Platz auf einer rund vier Kilometer langen Strecke bis zum Augustinplatz im siebten Bezirk und errichtet die neuen Streckentunnel der U2. Diese Arbeiten finden - ähnlich einer operativen "Knopflochmethode" - unterirdisch statt.
Anfang November hat Debohra ihren ersten Meilenstein erreicht: den Durchbruch zur Gleiswechselanlage und zum Notausstieg Reinprechtsdorfer Straße. Auf ihrer ersten Etappe hat sie 240 Meter U2-Tunnel gebaut.
Das gesamte Erdmaterial, das Debohra aushebt, wird über einen zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert. Das vermeidet Staub und Lärm und ganze 20.000 LKW-Fahrten durch die Stadt - und das spart wiederum bis zu 75 Tonnen schädliches CO2 ein.
🚇 Offene Bauweise (Deckelbauweise)
Dort, wo an der Oberfläche künftig Aufgänge oder Notausstiege sein werden, wird offen gebaut. Zum Einsatz kommt dabei die sogenannte Deckelbauweise: Zuerst werden Bohrpfähle oder Schlitzwände aus Stahlbeton hergestellt, zwischen denen die Baugrube ausgehoben wird. Sobald die Tiefe erreicht ist, in der Bagger und Radlader arbeiten können, wird die Grube mit einem Betondeckel verschlossen. Der An- und Abtransport von Baumaterial geschieht dann über kleinere Förderschächte, die bestehen bleiben.
Unser Erklärvideo zeigt, wie Bohrpfähle funktionieren:
🚇 Neue Österreichische Tunnelbauweise
Diese lang erprobte Bauweise kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn verwinkelte Gebäudeteile gebaut werden müssen. Das trifft auch auf die Stationstunnel zu, also jene Streckenabschnitte, wo später die Bahnsteige sein werden. Zuerst wird der Untergrund mit Stahl-Spießen gesichert. Danach wird das Erdreich Meter für Meter herausgebaggert und der entstehende Tunnel mit Spritzbeton auf Baustahlgitter gefestigt.
🚇 Vortrieb mit der Tunnelvortriebsmaschine
Diese Baumethode kann bei längeren Abschnitten mit gleichmäßigem Tunnelverlauf eingesetzt werden, wobei auch der Boden relativ gleichmäßig beschaffen sein muss. Die 50 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine erledigt alle Arbeitsschritte in einem: das Graben des Tunnels, die Abdichtung und Auskleidung des Tunnelrohrs und den Abtransport des Abbruchmaterials.
Infocenter U2xU5
Interaktives Besucher*innenzentrum
U3 Volkstheater Aufgang Burggasse
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