Technische Geschäftsführerin Gudrun Senk und Stadtrat Peter Hanke vor der U2-Tunnelvortriebsmaschine
© Wiener Linien/Tobias Holzer

U2-Tunnelvortriebsmaschine heißt Debohra - geht jetzt in Betrieb

Die Öffi-Fans haben gewählt: Die U2-Tunnelvortriebsmaschine heißt "Debohra". Ab sofort gräbt sie vom Matzleinsdorfer Platz aus die neuen U2-Tunnel bis zum Augustinplatz.

Das Schneidrad der U2 Tunnelvortriebsmaschine
Das Schneidrad der U2 Tunnelvortriebsmaschine
Ab sofort gräbt sich Debohra durch den Wiener Untergrund. Hier das eindrucksvolle Schneidrad.
Öffi-Stadtrat Peter Hanke und technische Geschäftsführerin Gudrun Senk im Steuerstand der Tunnelvortriebsmaschine
Peter Hanke und Gudrun Senk im Steuerstand
Öffi-Stadtrat Peter Hanke und Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, im Steuerstand der Tunnelvortriebsmaschine

Tausende Wiener*innen haben in einem Online-Voting abgestimmt: "Debohra" heißt sie, die Wiener Tunnelvortriebsmaschine (TVM). Sie ist 127 Meter lang, 1.300 Tonnen schwer, besteht aus 27.000 Einzelteilen und ist bereit für den U-Bahn-Bau. 

Ab sofort gräbt sich Debohra auf einer Strecke von insgesamt rund vier Kilometern von der Station Matzleinsdorfer Platz bis zum Augustinplatz im siebten Bezirk. Dabei werden die vier neuen Stationen, U2xS Matzleinsdorfer Platz, U2 Reinprechtsdorfer Straße, U2xU4 Pilgramgasse und U2xU3 Neubaugasse, miteinander verbunden. Nach getaner Arbeit wird Debohra zwei U2-Streckenröhren fertiggestellt haben.

Alle Einzelteile der Tunnelvortriebsmaschine wurden direkt zur Baustelle am Matzleinsdorfer Platz geliefert und überprüft, einzelne Segmente wurden schon an der Oberfläche zusammengebaut und anschließend mit einem Portalkran in 30 Meter Tiefe befördert. Die Tunnelvortriebsmaschine wurde dann im Schacht zusammengesetzt - der Aufbau dauerte mehrere Monate. Mit einem Durchmesser von fast sieben Metern ist das lila Schneidrad das größte Einzelteil und auch das eindrucksvolle Herzstück von Debohra.

Tradition im Bergbau: weibliche Namen für Tunnelvortriebsmaschinen

Im Bergbau ist es üblich, Tunnelvortriebsmaschinen einen (weiblichen) Namen zu geben. Das soll Glück bringen und ehrt die Heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute. Bei der Online-Abstimmung über den Namen haben mehr als 18.000 Menschen ihre Stimme abgegeben. Mit fast der Hälfte aller abgegebenen Stimmen hat sich "Debohra" klar durchgesetzt.

Unterirdische Bauweise spart bis zu 75 Tonnen CO2

Mit einer Antriebsleistung von 1,92 Megawatt - das entspricht rund 2.600 PS - schafft Debohra bis zu zehn Meter Baufortschritt pro Tag. Ähnlich einer operativen "Knopflochmethode" finden die Arbeiten mit der TVM unterirdisch statt. Das gesamte Erdmaterial, das die Tunnelvortriebsmaschine aushebt, wird über den zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert. Das erspart 20.000 LKW-Fahrten durch die Stadt und damit 75 Tonnen CO2.

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