Linie 27: Die neue Bim für die Donaustadt
Die Stadt Wien und die Wiener Linien weiten das Öffi-Angebot in der Donaustadt und Floridsdorf aus.
Eine wachsende Stadt braucht ein leistungsfähiges Öffi-Netz, das stetig ausgebaut und erweitert wird – auch und vor allem in den Flächenbezirken im Norden der Stadt. Dort liegen Wiens zentrale Stadtentwicklungsgebiete, in denen leistbares Wohnen entsteht. Schon bisher wurde dabei der Fokus auf den Öffi-Ausbau gelegt, so wurde die U2 in die Seestadt Aspern verlängert, bevor noch jemand dort hingezogen ist.
Die neue Linie 27 schafft zukünftig eine zusätzliche Verbindung der Nachbarbezirke Floridsdorf und Donaustadt und bringt die Fahrgäste zu gleich drei U-Bahn-Stationen: Im Norden fährt der 27er zur U6 Floridsdorf und über den Kagraner Platz (U1) zur U2-Station Aspern Nord. Aspern Nord wird zum Öffi-Knotenpunkt, wo sich U-Bahn, S-Bahn, Busse und Straßenbahn treffen. Eine Park & Ride-Anlage mit 1.500 PKW-Plätzen sorgt dafür, dass auch die Menschen aus dem Umland eine perfekte Umstiegsmöglichkeit auf die Öffis vorfinden. Insgesamt werden im gesamten Gebiet bis zu 60.000 Menschen von der neuen Linie 27 profitieren.
„Neben dem Jahrhundertprojekt U2xU5 investieren wir auch weiterhin in den Ausbau unseres dichten Straßenbahnnetzes. Denn der Öffi-Ausbau ist ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft mit langfristigem Effekt für den Klimaschutz. Mit der Linie 27 können in Zukunft zehntausende Wienerinnen und Wiener noch umweltfreundlicher in die Arbeit, in die Schule oder auf die Uni fahren“, freut sich Öffi- und Finanzstadtrat Peter Hanke beim Startschuss des neuesten Bim-Projekts.
Grüngleis und Grün-Boulevard auf Hirschstettner Hauptallee
Herzstück der neuen Strecke wird die Hirschstettner Hauptallee, ein dreispuriger Grün-Boulevard, auf dem es ausschließlich umweltfreundliche Mobilität geben wird. Denn diese Strecke teilen sich Öffi-Fahrgäste, Radfahrerinnen und Fußgänger. Auf diesem Abschnitt wird die Linie 27 auf einem 800 Meter langen, umweltfreundlichen Grüngleis unterwegs sein. Und auch die Öffi-Fahrgäste werden zu KlimaschützerInnen: Durch die neue Straßenbahn ergibt sich ein CO2-Einsparungspotenzial von bis zu 1.600 Tonnen pro Jahr. Außerdem werden fast 300 Bäume gepflanzt, die Schatten an heißen Sommertagen spenden.
Top-Anbindung für Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse & Heidjöchl
Durch die neue Strecke erhalten die Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse, in dem ca. 3.000 Wohneinheiten sowie zwei neue Parkanlagen mit rund 8.000 m² sowie 5.000 m² Fläche geplant sind, und das zukünftige Stadtentwicklungsgebiet Heidjöchl eine top Öffi-Anbindung. Hier soll die Straßenbahnstrecke als Vorleistung bereits vor der Bebauung des Gebiets errichtet werden. Ähnlich wie mit der U2 in der Seestadt steht den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern somit vom ersten Tag an eine ausgezeichnete Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz zur Verfügung.
Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer: „Die 2,4 Kilometer lange Neubaustrecke ist größtenteils unabhängig vom PKW-Verkehr unterwegs und damit besonders zuverlässig für die Fahrgäste. Außerdem werden die Intervalle dichter: Auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt mit der bestehenden Linie 26 sind wir im Spitzenintervall von drei Minuten unterwegs.“
Die Stadt Wien und die Wiener Linien investieren rund 100 Millionen Euro bis zur Inbetriebnahme der Linie 27. Der Großteil entfällt auf Bauarbeiten an Gleisen und der neuen Straßenbahnbrücke, Haltestellen, Stromversorgung, Signalen, Einbauten etc. sowie neuen Straßenbahngarnituren. Rund 8 Millionen Euro entfallen auf die begleitenden Begrünungsmaßnahmen.
Die Linie 27 auf einen Blick:
- Die neue Straßenbahnlinie 27 fährt künftig von Strebersdorf bis zur U2-Station Aspern Nord.
- Von den 28 Haltestellen werden sechs neu gebaut.
- Insgesamt wird der 27er 1,1 Millionen Kilometer pro Jahr abspulen, damit umrundet er 28 Mal die Erde.
- Herzstück der Strecke ist ein fast 1 Kilometer langes, umweltfreundliches Grüngleis.
- Durch die neue Straßenbahn ergibt sich ein CO2-Einsparungspotenzial von bis zu 1.600 Tonnen pro Jahr.
- Im September 2025, pünktlich zu Schulbeginn, soll die Linie 27 in Betrieb gehen.
Credit Headerbild: Marina Mohr Verkehrs- und Infrastrukturplanung