U2xU5: Bauarbeiten bei Rathaus und Frankhplatz gestartet - Wiens Jahrhundert-Bauprojekt nimmt Fahrt auf
Der Öffi-Ausbau U2xU5 ist Wiens Antwort auf Corona- und Wirtschaftskrise. Mitte Jänner 2021 startete das U-Bahn-Jahrhundertprojekt bei den Stationen U5 Frankhplatz und U2xU5 Rathaus. Die Gesamtinvestitionen zum Projektende betragen 2,1 Milliarden Euro.
Klimaschutzprojekt U2xU5: Wiens Antwort auf Coronakrise und Klimakrise
Der Öffi-Ausbau U2xU5 ist Wiens gewaltigstes Infrastruktur- und Klimaschutzprojekt der Stadt. Die Gesamtinvestitionen zum Projektende betragen 2,1 Milliarden Euro.
Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke:
„Der Öffi-Ausbau ist gerade jetzt ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft mit langfristigem Effekt für den Klimaschutz, durch die Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf die umweltfreundlichen Öffis. Darüber hinaus sichern die U2xU5-Investitionen in Summe 30.000 Arbeitsplätze, stärken direkt die Kaufkraft der Wienerinnen und Wiener und den Wirtschaftsstandort Wien.“
Wirkungsvoller Klimaschutz
Der Verkehr ist Österreichs größter Problembereich beim Klimaschutz. Wien hat pro Kopf die niedrigsten CO2-Emissionen und liegt mit 1,77 Tonnen CO2 pro Kopf deutlich unter dem österreichweiten Schnitt (2,67 Tonnen). Das liegt vor allem am ausgezeichneten Öffi-Netz der Bundeshauptstadt.
Wiener Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer:
„Die U-Bahn ist die ökologische Lebensader durch unsere Stadt, der lebenswertesten Stadt der Welt. Die Verkehrswende und der dringend nötige Umstieg von Autos auf Öffis werden nur durch ein attraktives Öffi-Netz gelingen. Jetzt getätigte Investitionen bringen einen langfristigen Mehrwert, der unbezahlbar ist für unsere Umwelt weit über die Landesgrenzen hinaus.“
Durch den Ausbau von U2xU5 können jährlich 75.000 Tonnen CO2eingespart werden. Das entspricht der Umweltleistung eines Waldes so groß wie die Fläche der gesamten Donaustadt bzw. der Bezirke 1 bis 11.
Der Bau des Linienkreuzes U2xU5 nimmt nun auch in der Innenstadt Fahrt auf. Die U-Bahn-Bauarbeiten starteten am 11. Jänner bei der künftigen Neubaustation am Frankhplatz (U5) und im Umkreis der Knotenstation U2xU5 Rathaus.
Der Verkehr muss in diesem Bereich umgeleitet werden. Die weiteren Bauarbeiten entlang der neuen 4,5 Kilometer langen U2-Trasse starten noch im 1. Quartal 2021.
Die Verkehrsumleitungen ab Mitte Jänner 2021:
- Die Landesgerichtsstraße ist ab Universitätsstraße bis Felderstraße einspurig und durchgängig nur in Fahrtrichtung Museumsquartier befahrbar. Richtung 9. Bezirk wird der Verkehr ab Felderstraße über die Ebendorfer Straße umgeleitet.
- Die Durchfahrt zwischen Alser Straße und Universitätsstraße ist nicht möglich. Stadtauswärts kann die gesperrte Kreuzung über die Umleitung Frankgasse/Haulerstraße umfahren werden. Die Wiener Linien empfehlen, großräumig auszuweichen, wenn das unmittelbare Ziel nicht dort liegt.
- Die Straßenbahnlinien 43 und 44 sind bis auf wenige, kurze Wochenend-Einschränkungen normal unterwegs.
Jahrhundertprojekt U2xU5
Mit der dahinterliegenden technischen Komplexität und der Langfristigkeit ist der U2xU5 Ausbau ein Jahrhundertprojekt.
Denn bereits die Baustellenlogistik wurde umfassend betrachtet, damit die Anzahl der LKW-Fahrten in der Stadt so gering wie möglich gehalten werden kann.
Mit der umweltschonenden Bauweise mittels Tunnelvortrieb und einem zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz, über den der Großteil des Aushubs abtransportiert wird, können 75 Tonnen CO2 eingespart werden.
Ab Mai 2021: Umrüstung U2-Teilstrecke auf automatischen U5-Betrieb
Die Linie U5 wird Wiens erste vollautomatische U-Bahn-Linie. Sie führt von der Station Karlsplatz über Museumsquartier, Volkstheater und Rathaus zur neu errichteten Station am Frankhplatz. Dazu werden die bestehenden Stationen modernisiert, umgerüstet und mit Bahnsteigtüren ausgestattet.
Für den Zeitraum der Umbauarbeiten ab Ende Mai 2021 fährt die U2 für rund 26 Monate nur zwischen Seestadt und Schottentor. Die Wiener Linien planen dazu eine breite Info-Kampagne zu den neuen Wegen und dem Zusatzangebot, um die Fahrgäste rechtzeitig und detailliert zu informieren.
Finanzierung einer U-Bahn
Die Wiener Linien haben bei sämtlichen U-Bahn-Ausbauprojekten die zum Baustart festgelegten Investitionskosten eingehalten.
Dazu Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Kropik, Professor für Bauwirtschaft und Baumanagement am Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement, der TU-Wien: „Die Budgetplanung großer längerfristiger Bauprojekte benötigt realistische Bandbreiten um Risikovorsorgen zu treffen. Unter Berücksichtigung der aktuellen Baukonjunktur wären bei einem komplexen U-Bahn-Ausbau Schätzungs-Bandbreiten von bis zu plus 50% plausibel. Ein U-Bahn-Bau ist nicht vergleichbar mit dem schnell realisierbaren Bau eines Hauses. Die tatsächliche Endkostenabrechnung erfolgt erst nach Fertigstellung, die Investitionen müssen dementsprechend über die gesamte Bauzeit zusätzlich noch valorisiert werden.“
Im internationalen U-Bahn-Bau-Vergleich liegt das Jahrhundertprojekt U2xU5 im absoluten Mittelfeld.
Neustart der Ausschreibung spart WienerInnen rund 200 Millionen Euro
Ende 2018 stoppten die Wiener Linien die Rohbau-Ausschreibungen und starteten eine Neuausschreibung in Form von Verhandlungsverfahren nach unplausiblen und teils überhöhten Angeboten.
Diese Vorgehensweise hat sich ausgezahlt und bringt rund 200 Millionen Euro an Ersparnis. Das entspricht in etwa vier Mal dem Wert des neuen Allianz-Stadions oder dem Wert von 20 neuen U-Bahn-Zügen.
Transparente Nennung von Kosten erstmals möglich
Für Finanzstadtrat Peter Hanke, der mit Start der neuen Wiener Stadtregierung am 24. November 2020 auch die Agenden der Wiener Linien übernommen hat, ist „Kostentransparenz bei Bauvorhaben der Stadt ein besonderes Anliegen. Ab sofort werden nur mehr die Realkosten eines Projekts zum Stichtag der Inbetriebnahme benannt.“
Nach einem ersten Überblick über den Status quo des Bauvorhabens zeigt sich, dass die Wiener Linien jetzt im Bau- und Vergabeprozess soweit fortgeschritten sind, dass die Baupreise des größten Infrastrukturprojektes der Stadt auf die gesamte Bauzeit detaillierter beurteilt werden können.
Bis zur Fertigstellung der Linien U5 bis Frankhplatz 2026 und der Linie U2 bis Matzleinsdorfer Platz 2028 investieren Bund, Stadt Wien und die Wiener Linien rund 2,1 Mrd. Euro in das Jahrhundertprojekt U2xU5.
Diese Summe beinhaltet sämtliche Investitionen der 1. Baustufe: den Rohbau, die Stationen, die Tunnelstrecken, den Ausbau, den Gleisbau, den Innenausbau, die Neugestaltung rund um die Stationsgebäude, Nebenkosten und neue U-Bahn-Züge.
Online seit 17.12.2020