Wir bauen Rasengleise
Klimaschutz auf Schiene: Grüngleise sind kühl und umweltfreundlich
Grüngleise haben viele positive Effekte: Sie wirken kühlend auf die Umgebung, die Pflanzen binden Staub und senken damit die Staubbelastung in der Umgebung und sie wirken als Wasserspeicher, der etwa bei Starkregen vor Überlastung des Kanals schützt. Ganz nebenbei sind Rasengleise auch ein schöner Blickfang und werten das Stadtbild auf.
Die Wiener Linien bauen überall dort Grüngleise, wo es möglich und sinnvoll ist. Das sind insgesamt bereits über 8 Kilometer in ganz Wien. Was es zu berücksichtigen gilt, bevor ein Grüngleis umgesetzt werden kann, erklären wir hier.
Nur wenige Pflanzen halten Belastungen stand
Das Mikroklima im Grüngleis bringt einige Herausforderungen mit sich, für die nur wenige Pflanzen geeignet sind. Eingeschränkte Wuchshöhe, Belastungen durch Streusalz und Schadstoffe, extreme Temperaturschwankungen und hohe Windgeschwindigkeiten beim Überfahren müssen bei der Wahl der Pflanzen berücksichtigt werden.
Es gilt, für jeden Standort eine geeignete Saatgutmischung für (stark) salzbelastete, sehr trockene oder halbschattige Standorte zu finden. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass die Aussaat in den Wintermonaten nicht möglich ist. Zudem haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass künstliche Bewässerung in jedem Fall sinnvoll ist.
Die Kosten für die Neuerrichtung eines Grüngleises liegen denn auch um rund 30 Prozent höher als beim herkömmlichen Oberbau der Wiener Straßenbahn. Die Mehrkosten entstehen hauptsächlich durch den unterschiedlichen Aufbau und hängen stark von der Bodenbeschaffenheit und den örtlichen Gegebenheiten ab. Wenn z.B. Strom- oder Gasleitungen verlegt werden müssen, führt dies zu Mehrkosten. Und schließlich fallen durch die Pflege und Instandhaltung von Grüngleisen zusätzliche Kosten an, die von Stadt bzw. Bezirk getragen werden müssen.