Autonomer Bus - Seestadt

Drei Jahre lang wurden im Forschungsprojekt „auto.Bus - Seestadt“ autonome E-Busse von einem Konsortium bestehend aus den Wiener Linien , AIT, KFV, TÜV Austria, Siemens Mobility und Navya in der Seestadt Aspern getestet. Dabei wurden viele für die Zukunft spannende Erfahrungswerte gesammelt. Das Projekt hat gezeigt, dass der Weg zum autonomen Fahren im Personennahverkehr aber noch ein weiter ist.

Das Projekt ist zu Ende. Danke an die Projektpartner!

Am 23. Juni 2021 waren die zwei autonomen E-Busse zum letzten Mal in der Seestadt Aspern unterwegs. Nach mehr als drei Jahren Forschungsarbeit und Testbetrieb endete das Projekt auto.Bus - Seestadt mit 30. Juni 2021.  

Wir danken an dieser Stelle allen Fahrgästen, Expert*innen und Mitarbeiter*innen, die das spannende Projekt überhaupt erst möglich gemacht haben.

Das Projekt "auto.Bus - Seestadt" im Kurzüberblick

Das Forschungsprojekt auto.Bus - Seestadt

Das Projekt auto.Bus – Seestadt sollte durch die geplanten Technologieinnovationen einen Qualitätssprung für den Betrieb zukünftiger autonomer Buslinien ermöglichen.

Ziel war die nachhaltige Erhöhung der Effizienz und der Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge, um letztlich eine Buslinie in der Seestadt unter realen Bedingungen testen zu können – mit Haltepunkten, Fahrplan und natürlich Fahrgästen.

Die Seestadt war das ideale Umfeld für eine Pilot-Linie. Einerseits, weil hier ein urbanes Umfeld entstanden ist, das aber weniger komplex ist als Strecken im Zentrum. Andererseits, weil die Seestadt ein innovatives Wohnumfeld ist – ein Urban Lab bzw. Testgebiet der Smart City Wien.

Das Forschungsprojekt auto.Bus – Seestadt wurde durch das Verkehrsministerium im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“ gefördert.

Mediathek

  • Die Projektpartner AIT, KFV, TÜV Austria, Siemens Mobility und Navya decken mit ihren Expertisen wichtige Bereiche wie die Weiterentwicklung der Sensorik, die Akzeptanz durch die Fahrgäste, die Anpassung erforderlicher rechtlicher Rahmenbedingungen sowie die funktionale Sicherheit und IT-Sicherheit der eingesetzten Systeme oder die „Kommunikation“ des Busses mit seiner Umgebung ab.

    Versicherungsspezifische Themen rund um das autonome Fahren wird durch die Wiener Städtische optimal abgedeckt.

    Wie funktioniert diese Technologie?

    Der elektrisch angetriebene Kleinbus von Navya ist mit 2D- und 3D-LiDAR-Sensoren ausgestattet, um die Umgebung permanent hinsichtlich potentieller Hindernisse zu scannen. Mithilfe von GNSS-Lokalisierung (GPS, Galileo und GLONASS) kann die Position des Busses zu jeder Zeit zentimetergenau bestimmt werden. Werden permanente Hindernisse detektiert – wie z.B. ein falsch geparktes Auto – übernimmt der Operator die manuelle Steuerung und umfährt das Hindernis, bevor der Bus auf seiner gewohnten Strecke weiterfährt.

     

    Wie schnell ist der Bus unterwegs?

    Der Bus ist im Testbetrieb mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 20km/h unterwegs. Höhere Geschwindigkeiten sind im Zuge des Forschungsprojekts auf Grund geltender gesetzlicher Bestimmungen nicht erlaubt.

    Ist der autonome Bus (verkehrs)sicher?

    Der autonome Bus ist sicher! Hersteller Navya hat in der Entwicklung des Fahrzeugs schon hunderttausende Kilometer auf Teststrecken zurückgelegt und dabei die Sicherheit laufend verbessert. Die beiden Busse wurden im Vorfeld zusätzlich vom Projektteam monatelang auf einem Testgelände der Wiener Linien in unterschiedlichen Szenarien mit höchsten Ansprüchen auf Sicherheit und Zuverlässigkeit überprüft und getestet.

    Die Busse sind mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet, um ein sicheres Bewegen im Straßenverkehr zu gewährleisten. Zusätzlich ist bei jeder Fahrt ein speziell geschulter Operator mit an Bord, der den Bus stoppen oder manuell steuern kann.

    Sind Klimaanlage und Heizung im Bus vorhanden?

    Ja! Der Bus kann natürlich sowohl beheizt als auch gekühlt werden.

    Wie lange fährt der elektrisch betriebene Bus bevor er wieder aufgeladen werden muss?

    Laut Hersteller fährt der Bus bis zu elf Stunden bevor er zur Ladestation muss. Die tatsächliche Laufzeit ist allerdings immer auch von der aktuellen Temperaturregelung, der Fahrbahnbeschaffenheit, dem Wetter und der Anzahl der zu transportierenden Fahrgäste abhängig.

    Wer hat Platz im Bus?

    Der autonome Bus bietet Sitzplätze für maximal zehn Fahrgäste. Ein weiterer Platz ist immer für einen Operator reserviert. Stehende Fahrgäste sowie Rollstühle sind von Gesetzes wegen aktuell nicht erlaubt. Die Beförderung eines Kinderwagens ist ausschließlich nur auf dem vorgesehenen Platz möglich. Die Beförderungsbedingungen finden Sie wenige Tage vor Inbetriebnahme hier.

    Was ist, wenn ich keinen Platz bekomme?

    Es besteht im Testbetrieb kein Anspruch auf Beförderung. Ist der Bus voll oder entscheidet der anwesende Operator, dass eine Mitfahrt zu einem Zeitpunkt nicht möglich ist, kann kein Anspruch erhoben werden.

  • Die Wiener Linien sorgen dafür, dass die Technologieentwicklungen bestmöglich auf die mittelfristige und langfristige Einführung von autonomen Bussen fokussiert werden.

    Von Interesse ist insbesondere, ob und wie selbstfahrende Busse sinnvoll in den Betrieb eines großen Verkehrsunternehmens integriert werden können.

    Das AIT hat die wissenschaftliche Leitung inne und wird im Rahmen des Projekts neue Sensortechnologien für automatisiertes Fahren entwickeln, neue Interaktionskonzepte mit VerkehrsteilnehmerInnen erforschen sowie die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit untersuchen.

    www.ait.ac.at

    Für die Umsetzung des Projektes kommen zwei autonome Busse des Unternehmens NAVYA zum Einsatz, welcher in diesem Fall auch als Projektpartner dabei ist.

    www.navya.tech/en

    Das KFV hat eine beratende Funktion in Bezug auf die aktuelle Rechtslage für autonome Fahrzeuge in Österreich.

    Darüber hinaus wird das KFV im Projekt für die Bereiche Kommunikation und Dissemination verantwortlich sein, mit besonderem Fokus auf Information in der Seestadt.

    www.kfv.at

    Siemens entwickelt die Kommunikation des Fahrzeugs mit der Infrastruktur (Ampeln, Verkehrszeichen, etc.) weiter.

    www.siemens.at

    Der TÜV AUSTRIA wird an der funktionalen Sicherheit und der IT-&Cyber Sicherheit der eingesetzten Systeme arbeiten und sie für den Einsatz auf öffentlichen Straßen weiterentwickeln.

    Dazu werden Anforderungen und Prüfkriterien für einen zukünftigen Homologationsprozess automatisierter Fahrzeuge entwickelt.

    www.tuv.at

  • 2. Platz beim Iceberg Award Innovation für auto.Bus - Seestadt

    Im Rahmen des Austrian Innovation Forum schaffte es das Projekt auto.Bus - Seestadt beim Iceberg Award 2019 für innovative Projekte auf den 2. Platz.

    Die Konkurrenz war groß: Insgesamt 35 Unternehmen haben österreichweit eingereicht.

    Johannes Liebermann und Susanne Pröstl (Wiener Linien) nahmen stellvertretend für das Projektteam den Preis entgegen.

    auto.Bus - Seestadt gewinnt futurezone Award

    In insgesamt zehn Kategorien wurden jetzt die innovativsten Technik-Produkte und -Ideen mit den futurezone Awards ausgezeichnet.

    Die Kategorie „Green Mobility“ konnte das Projektkonsortium „auto.Bus - Seestadt“ für sich entscheiden.

    Im Rahmen einer Gala nahmen Peter Wiesinger (Wiener Linien) und Alexandra Millonig (AIT) den Preis stellvertretend für das Konsortium entgegen.

    „Wow–Momente“ am Wiener Forschungsfest

    Von 14. bis 16. September fand am Veranstaltungsgelände „Creau“, direkt neben der U2-Station „Stadion“, das Wiener Forschungsfest statt. Der autonome E-Bus war im buntgemischten Programm rund um die unterschiedlichsten Forschungsthemen und -projekte eines der vielen Highlights.

    Zahlreiche BesucherInnen nutzten die Gelegenheit, eine Runde mit dem Bus zu fahren und sammelten so erste Erfahrungen mit automatisierten Fahrzeugen. Dabei kam es mitunter zu Warteschlangen an der „Haltestelle“.

    Die Wartezeiten wurden für spannende und informative Gespräche mit den anwesenden Projektverantwortlichen genutzt.

    Die Vorfreude auf den Testbetrieb mit den zwei autonomen E-Bussen ab dem Frühjahr 2019 in der Seestadt konnte so weiter gesteigert werden und die Reaktionen der Fahrgäste lassen sich in einem Wort zusammenfassen – Wow!

    Am 8. September 2018 fand in der Maria-Tusch-Straße in der Seestadt Aspern zum wiederholten Male das Straßenfest statt. Da durfte der autonome E-Bus, der im Zuge des Forschungsprojekts auto.Bus Seestadt ab Frühjahr 2019 seinen Testbetrieb in der Seestadt aufnehmen wird, natürlich nicht fehlen.

    Die BewohnerInnen der Seestadt sowie alle weiteren Interessierten hatten die Gelegenheit, den Bus aus nächster Nähe zu betrachten, im Fahrgastraum Probe zu sitzen und Antworten auf ihre brennendsten Fragen zu bekommen. So entstanden spannende Gespräche und unzählige Fotos von und mit dem autonomen E-Bus.

    Erfolgreiche Premiere in der Seestadt Aspern

    Nach drei Monaten intensiver Vorbereitungen war es am 20. Juli so weit: Die zwei autonomen E-Busse waren zum ersten Mal unter Realbedingungen „in Freiheit“ unterwegs. Die Busse chauffierten die begeisterten Fahrgäste – selbstverständlich immer in Anwesenheit eines Operators – von der U2-Station Seestadt bis zum Technologiezentrum Aspern und wieder retour.

    Für die VertreterInnen der Projektpartner war dieser Tag ein wichtiger Meilenstein in der Forschungsarbeit: Zum ersten Mal überhaupt in Österreich gelang es, eine Ampel mit den Fahrzeugen intelligent „kommunizieren“ zu lassen.

Online seit: 31. Januar 2024